Brücken
Viele Wege führen über die Zwickauer Mulde …
So typisch wie die Zwickauer Mulde sind auch die zahlreichen Brücken für die Region. Egal ob aus Stein oder als Hängebrücke sind sie für das Überqueren des Flusses unerlässlich.
Die Zwickauer Mulde kann an vielen Stellen trockenen Fußes überquert werden. Früher verhielt sich das jedoch anders. Einst führte an den Orten, die heute von Brücken überspannt werden, eine Furth über den Fluss. Anfangs wurden Trittsteine gelegt, später Holzbrücken gebaut. Nach jedem Hochwasser mussten diese erneuert werden. Deshalb entstanden im 19. Jahrhundert die bekannten Brücken aus Stein. Besonders typisch im Muldental sind auch die Hängebrücken für Fußgänger und Radwanderer. Vier davon befinden sich seit mehr als 100 Jahren in Zaßnitz, Sörnzig, Rochsburg und Thierbach-Zinnberg. Sie verbinden Ortsteile und sind wichtig für das Wanderwegenetz.
Muldenbrücke Rochlitz
Die Muldenbrücke Rochlitz wurde erstmals im Jahr 1285 als ältestes Bauwerk neben der St.Kunigundenkirche erwähnt. 1816 errichtete man eine überdachte Holzbrücke und 1934 wurde die heutige vorwiegend aus Rochlitzer Porphyr bestehende Steinbrücke eingeweiht.
Zaßnitzer Steg
In Zaßnitz wurde ein im Jahre 1502 errichteter Holzsteg über die Mulde 1889 durch eine Drahtseilhängebrücke abgelöst. Als diese 1954 durch das verheerende Hochwasser zerstört wurde, errichtete man 30 Meter östlich des alten Standortes eine neue, wesentlich höhere Brücke. Sie wurde 2006 von Grund auf saniert.
Schaukelsteg Sörnzig
Der Schaukelsteg Sörnzig verbindet die Ortschaften Sörnzig und Fischheim. Er wurde 1871 als hölzerner Steg erbaut, damit die Kinder zum Besuch der Schule nicht mehr mit einem Kahn übergesetzt werden mussten. Hochwasser rissen den Steg jedoch immer wieder mit sich. 1907 wurde als technisches Denkmal ein Drahtseilhängesteg errichtet. Für seine Benutzung wurden entsprechend einer Verordnung vom 8. Februar 1922 Gebühren erhoben. Aber der Drahtseilhängesteg konnte den Fluten des großen Hochwassers von 1954 ebenfalls nicht Stand halten. Man erneuerte ihn 1957/58 an einem neuen, höher gelegenen Standort. Der zu Beginn des Jahres 2002 sanierten neuen Konstruktion konnte das Hochwasser im gleichen Jahr nichts anhaben.
Muldenbrücke Wechselburg
Die malerische Muldenbrücke Wechselburg wurde zwischen 1844 und 1846 aus Rochlitzer Porphyr als Ersatz für eine alte Holzbrücke errichtet. Im April 1945 wurde ein Brückenjoch gesprengt. 1995 erfolgte eine gründliche Rekonstruktion.
Muldenbrücke Lunzenau
Aus Urkunden der Herrschaft Rochsburg ist zu entnehmen, dass in Lunzenau der älteste Muldenübergang vorhanden war. Bauherr war die Kirche und es wurde bereits im Jahre 1327 von einer Brücke aus Holz, getragen von sieben Stützpfeilern, berichtet. Die Brücke wurde jedoch durch Hochwasser und Eisgang oft zerstört und 1813 während des Befreiungskrieges abgebrannt. Zwischen 1860 und 1863 entstand eine dreijochige Steinbrücke, die mit Platten aus Rochlitzer Porphyr verblendet ist. Aufgrund der ansteigenden Motorisierung wurde die Straße bei einer Rekonstruktion 1954 verbreitert.
Hängebrücke Rochsburg
Um 1480 wurde ein einfacher Bocksteg über die Zwickauer Mulde in Rochsburg erwähnt. Seit etwa 1878 gab es einen „schwankenden Steg", der im Volksmund Schaukelbrücke genannt wurde. 1936 wurde dieser erneuert, 1954 durch das Hochwasser komplett weggerissen und 1955/56 neu errichtet. In den Jahren 2010/11 wurde die Brücke komplett neu gebaut.
Muldenbrücke Penig
Nachdem die Mulde in Penig nur an einer Furth überquert werden konnte, veranlasste die Kirche 1380 den Bau einer Holzbrücke. Diese und ihre Nachfolger wurden immer wieder durch Hochwasser und Eisgang stark beschädigt oder sogar weggerissen. 1877 beschloss der Kirchenvorstand daher den Bau einer stählernen Bogenbrücke. 1938/39 wurde durch die Stadt Penig eine Brücke als zusammenhängendes Stahlbetonwerk errichtet, die wiederum in den Jahren 2000/2001 komplett erneuert wurde.
Brücke Thierbach-Zinnberg
Etwa zwei Kilometer oberhalb von Penig liegt die Gemeinde Thierbach-Zinnberg, die Ende des 12. Jahrhunderts gegründet wurde. Die beiden Orte Thierbach und Zinnberg sind nur durch eine Hängebrücke miteinander verbunden.
Die fast 100 Jahre alte Brücke wurde Ende 1994 abgerissen und Anfang 1995 unter denkmalpflegerischen Aspekten neu errichtet. Beim Hochwasser 2002 zerbrach sie in zwei Teile und konnte erst Ostern 2003 wieder für Wanderer freigegeben werden.
Die Brücke ermöglicht eine gute Sicht auf das Muldenwehr. Das moderne Schlauchwehr wurde 1994 als größtes in Deutschland fertig gestellt. Mit seinen Ausmaßen von 2x24 Metern Staubreite und zwei Metern Stauhöhe können mit 1750 Megawattstunden nahezu 800 Haushalte jährlich mit Strom versorgt werden.